DaunenArena
Autorenlesebühne in der Galerie bauchhund
— jeden dritten Donnerstag im Monat —
Schudomastraße 38, 12055 Berlin (Rixdorf)
S-Bahn Sonnenallee, Bus M41
in Kooperation mit
Poetenagentur,
Verlag Kulturmaschinen
& Karin Kramer Verlag
Im Rahmen der Ausstellung
‘Günter Bruno Fuchs und die Werkstatt Rixdorfer Drucke’
Lesung
16. Mai 2013, 20Uhr
Einlass 20Uhr
Lesungsbeginn 20:30Uhr
Eintritt 10,—€ / Erm. 7,—€
‘Die Ankunft des Großen Unordentlichen in einer ordentlichen Zeit’
Versuch einer Annäherung an Günter Bruno Fuchs
Hartmut Topf und Gaby Egert
und auf SchallPlatte
‘Ein Ohr wäscht das andere’
– die schönsten Texte von Günter Bruno Fuchs,
gelesen von ihm selbst.
GBF Portrait Arno Waldschmidt
Nationalhymne des deutschen Maikäfers:
Mein Mai
ist verkommen
die alten
Eichenbäume
schlagen aus
nach Pommerland –
ei,
da pommre,
wer Lust hat,
mit Sorgen
ans Haus.
(Beischläfer, flieg!)
Günther Bruno Fuchs
„… Fuchs zu hören ist ein Genuß: Aus vollem Hals, mit schöner Bärenstimme und listigen Betonungen. Ein Wort gibt das andere und steht doch für sich, schmatzend, berlinisch lispelnd, überlegsam. Durch diese Selbständigkeit der einzelnen Wörter entstehen dann die berühmten kapitalen Sätze, ordentliche Hausmauern, in denen es sich unbequem denken lässt:
‘Auch Soldaten brauchen etwas fürs Auge.
Wir wollen wieder in ruhigen Etagen leben. Es ist so.
Ich setz mich in den Sattel und schreie:
Ist denn kein Gegner hier?’“
Verleger Klaus Wagenbach
„… von den frühen Versen bis zu den Dialektgedichten, von den
Phantasiegestalten bis zu den Stützen der Gesellschaft, vom
freundlichen Hinweis bis zu den aggressiven Idyllen:
melancholische Ironie und boshafter Sprachwitz agieren ab–
wechselnd traurig und zum Totlachen, realistisch und surreal,
resignierend und aufsässig, respektlos.”
FAZ 1970
„… An diesem schweren Mann war alles leicht: seine
Rede und sein Gang, seine Gesten und seine Hand, seine
Verse und sein Gesang. Nur eines wurde diesem geborenen
Melancholiker schwer: das Leben. Er litt an der Kälte
unserer Welt.” „Dieses melancholische Weltkind war ein
solider, fleißiger Handwerker: gestochen klar und schön
die Züge seiner handschriftlichen Briefe, skurril
hintergründig die schwarz-weißen Linien seiner
Holzschnitte, voll zärtlicher Trauer die Gedichte und
die, meistens in schlichten Hauptsätzen erzählten,
ganz realistischen, zugleich ganz phantastischen
Geschichten.”
aus dem Nachruf von Christoph Derschau, 1977
„… die Potenz des naiven Blickes, das Recht des Trotzes
gegenüber dem Intellekt, die Kraft der schwarzen Fläche
im Gesäusel des Filigranen, sich GBF zu nähern macht
nach wie vor Spaß.“
Thomas Propp, 2013
Weitere Informationen:
Thomas Propp: thomaspropp.de/
Hörprobe: mp3 – Der Anpasseur in Aktion
DaunenArena
Autorenlesebühne in der Galerie bauchhund,
Schudomastraße 38, 12055 Berlin (Rixdorf)
S-Bahn Sonnenallee, Bus M41
– immer jeden dritten Donnerstag im Monat –
Mein Mai
ist verkommen
die alten
Eichenbäume
schlagen aus
nach Pommerland –
ei,
da pommre,
wer Lust hat,
mit Sorgen
ans Haus.
(Beischläfer, flieg!)
Günther Bruno Fuchs
„… Fuchs zu hören ist ein Genuß: Aus vollem Hals, mit schöner Bärenstimme und listigen Betonungen. Ein Wort gibt das andere und steht doch für sich, schmatzend, berlinisch lispelnd, überlegsam. Durch diese Selbständigkeit der einzelnen Wörter entstehen dann die berühmten kapitalen Sätze, ordentliche Hausmauern, in denen es sich unbequem denken lässt:
‘Auch Soldaten brauchen etwas fürs Auge.
Wir wollen wieder in ruhigen Etagen leben. Es ist so.
Ich setz mich in den Sattel und schreie:
Ist denn kein Gegner hier?’“
Verleger Klaus Wagenbach
„… von den frühen Versen bis zu den Dialektgedichten, von den
Phantasiegestalten bis zu den Stützen der Gesellschaft, vom
freundlichen Hinweis bis zu den aggressiven Idyllen:
melancholische Ironie und boshafter Sprachwitz agieren ab–
wechselnd traurig und zum Totlachen, realistisch und surreal,
resignierend und aufsässig, respektlos.”
FAZ 1970
„… An diesem schweren Mann war alles leicht: seine
Rede und sein Gang, seine Gesten und seine Hand, seine
Verse und sein Gesang. Nur eines wurde diesem geborenen
Melancholiker schwer: das Leben. Er litt an der Kälte
unserer Welt.” „Dieses melancholische Weltkind war ein
solider, fleißiger Handwerker: gestochen klar und schön
die Züge seiner handschriftlichen Briefe, skurril
hintergründig die schwarz-weißen Linien seiner
Holzschnitte, voll zärtlicher Trauer die Gedichte und
die, meistens in schlichten Hauptsätzen erzählten,
ganz realistischen, zugleich ganz phantastischen
Geschichten.”
aus dem Nachruf von Christoph Derschau, 1977
„… die Potenz des naiven Blickes, das Recht des Trotzes
gegenüber dem Intellekt, die Kraft der schwarzen Fläche
im Gesäusel des Filigranen, sich GBF zu nähern macht
nach wie vor Spaß.“
Thomas Propp, 2013
Weitere Informationen:
Thomas Propp: thomaspropp.de/
Hörprobe: mp3 – Der Anpasseur in Aktion
DaunenArena
Autorenlesebühne in der Galerie bauchhund,
Schudomastraße 38, 12055 Berlin (Rixdorf)
S-Bahn Sonnenallee, Bus M41
– immer jeden dritten Donnerstag im Monat –
Fotos: HD Seibt, 2013