Cover: Ruth Hommelsheim
„Wie soll man das Nichts denken, ohne daß man automatisch an etwas um dieses Nichts herum denkt, das aus ihm ein Loch macht?” Georges Perec
„Unsere Musik lässt viel leer, umrandet Stille, stellt Klangmoebel in die Leere.” Sagen haarmannhommelsheim. Klangmoebel? Wenn der Begriff sich klar umreißen ließe, wäre er falsch. Nicht Konkretion ist es, die Christiane Hommelsheim und Ralf Haarmann anstreben. Sie legen akustische Schichten übereinander, ineinander, geben einem leeren Raum eine Identität, eine Möblierung — oder sie transformieren einen nicht–leeren Raum.
2018 wurde das Album „Die Umrandung des Nichts” bei Die beste Musik des Jahres bei Zeit–Online als Geheimtipp gelistet: „Psst, hier kommt ein scheues, leises Electronica– hörspiel aus Münster, mit Mandolinenzauber und sphärischem Gesang.” Pinky Rose, Zeit Online
Hommelsheim singt und bespielt Klangobjekte, die Kindheitserinnerungen entnommen scheinen. Haarmann lockt Töne aus Elektronik und Mandoline hervor. Im Loopgerät verlieren alle Klänge ihre Körperlichkeit, münden in sich selbst, verlassen die Welt der Materie. Töne erscheinen und vergehen, werden zu Klanggeflechten, Klangschatten. Gelegentlich erklingt aus dem Nichts auch ein Satz, der unvollendet als Gedankenmoebel im Raum schwingt, sich im Ohr des Zuhörers weiterspinnt und wieder in die Unschärfe zurückzieht.
haarmannhommelsheim erschaffen eine Poesie der Abwesenheit, eine Poesie des Nichts. „Wie eine Tür ohne Haus, die noch offen ist.” Inger Christensen
Foto: Hanna Lippmann, Berlin
Christiane Hommelsheim,
geb. 1970, studierte Neue Künstlerische Medien an der HBK Saar in Saarbrücken, mit
Schwerpunkt Video– und Performancekunst. In ihrer künstlerischen Arbeit erforscht sie das
Beziehungsfeld von Stimme, Körper und Bewusstsein. Seit 2006 ist sie Stimmlehrerin, seit
2010 anerkannt durch das „Centre Artistique International Roy Hart” in Frankreich. Sie gibt
Workshops in Deutschland, Frankreich und der Schweiz, darüber hinaus arbeitet sie als
Vocal Coach für Produktionen in den Bereichen Tanz und Theater.
Ralf Haarmann,
geb. 1970, studierte Elektronische Komposition an der Folkwang Hochschule in Essen. Er
komponierte unzählige Hörspielsoundtracks für den WDR und andere ARD–Sender sowie
diverse Theater– und Filmmusiken. Für das Surroundhörspiel „Genua 01” komponierte er
den Soundtrack ausschließlich mit O–Tönen und Soundscapes von den Ausschreitungen
beim G8–Gipfel 2001. Das Stück gewann 2004 den „ARD Online Award” bei den
ARD–Hörspieltagen. Seine letzte Hörspielproduktion „Auch Deutsche unter den Opfern”
(2017, Textbearbeitung, Komposition und Regie) handelt von den NSU–Morden und hat in
den Medien für viel Aufsehen gesorgt.
Weitere Informationen:
www.klangmoebel.net
www.christianehommelsheim.de
Konzertbeginn: 20:00 Uhr
Eintritt: 7,–– €uro bis 15,–– €uro
Reservierung: 030 / 56 82 89 31
Rixdorfer Jazzsalon
in der Galerie bauchhund salonlabor
Schudomastr. 38, 12055 Berlin⁄Rixdorf
S–Bahn Sonnenallee ⁄ Bus M41 bis Mareschstraße