Simone Barrientos & Leander Sukov


 
DaunenArena
 
Autorenlesebühne in der Galerie bauchhund
 
— jeden dritten Donnerstag im Monat —
 
Schudomastraße 38, 12055 Berlin (Rixdorf)
S-Bahn Sonnenallee, Bus M41
 
 
in Kooperation mit
 
Poetenagentur,
Verlag Kulturmaschinen
& Karin Kramer Verlag
 
 
 
Simone Barrientos
& Leander Sukov
 
Von Schlampen und anderen guten Menschen
 
Simone Barrientos und Leander Sukov lesen daunig und bauchhundig Texte von Franz Josef Degenhardt, Leander Sukov, Heinrich Heine, François Villon und Peggy Parnass
— Prosa. Gedichte. Lieder. Gesprochen. Dargestellt. Gesungen.

 
 
 
Lesung:
19. Dezember 2013 – 21 Uhr

 
 
Eintritt 5,– €, ermäßigt 3,– €
 
 
 
 

 
 
 
 

– – – – Perlensau

 
“Und Deine Tränen will ich trinken/ wie guten Wein aus dem Medoc/ In Deine Schreie will ich sinken/ Die ich aus tiefer Seele lock/ Wie in die Kissen weicher Betten/ Will das Gefühl hinüberretten/ bis Du in meinen Armen liegst

Zum Frühstück fress ich Deine Leiden,/ und Deine Lust als Abendmahl./ Ich will mich an den Schmerzen weiden,/ und an den Schreien ohne Zahl./ Wie Hummer ist mir Deine Wut./ Für mich, da ist mir nichts zu gut./ Bis Du in meinen Armen liegst.

Und nach dem Essen will ich wandern,/ dorthin wo Deine Leichen wohnen/ von all den vor mir, all den andern/ Von viel zu netten, faulen Drohnen./ Die wollten nichts von Dir als Treue./ Ich werf nie Perlen vor die Säue/ bis Du in meinen Armen liegst.

Dann Göttin, werf ich voller Lust/ die Perlen, vor die Sau in Dir./ Du hast verdient, was Du jetzt kriegst,/ weil Du in meinen Armen liegst.

 

Leander Sukov
 
 
 

– – – – Ich bin ein deutscher Dichter

 

“Wenn ich an deinem Hause/ Des Morgens vorübergeh,/ So freut′s mich, du liebe Kleine,/ Wenn ich dich am Fenster seh.

Mit deinen schwarzbraunen Augen/ Siehst du mich forschend an:/ ‚Wer bist du, und was fehlt dir,/ Du fremder, kranker Mann?’

‚Ich bin ein deutscher Dichter,/ Bekannt im deutschen Land;/ Nennt man die besten Namen,/ So wird auch der meine genannt.

Und was mir fehlt, du Kleine,/ Fehlt manchem im deutschen Land;/ Nennt man die schlimmsten Schmerzen,/ So wird auch der meine genannt’.”

 

Heinrich Heine
 
 
 

– – – – Eine neue Ballade
 

“Die Bäume standen alle grau und krank/ im Wald herum, weil in dem Bach der Tag ertrank./ Du aber warfst die Kleider fort vom Leib/ und hast ein weisses Licht/ mir angezündet, du, mein Abendweib,/ mit Wurzelhaar und Tiergesicht./ Und immer werden meine Augen hell und weit,/ wenn in der Nacht mir solch ein Mond erscheint.

 

Die Bäume wuchsen in den Mai hinein/ und wollten nicht mehr grau und einsam sein./ Ich aber weiß nicht, wo du weilen magst,/ ich weiß nur, wie du hautnacktheiß/ mit deinem Mund an meinem Munde lagst./ Und über uns der Mond zog seinen Kreis/ die lange Nacht/ und hat mich still und hat mich krank gemacht.

 

Ich bin nach deinem Muttermal so krank,/ das sich an meinem Blut betrank./ Das wird ich manche Nacht im Wald/ noch wissen… du, noch einmal kehr/ zurück, im weissen Kleid. Bald bin ich alt/ und wie die Bäume krank und leer…/ Doch heute, in dem milden Licht,/ wie quält es mich nach Wurzelhaar und Tiergesicht.”

 

François Villon (Nachdichtung Paul Zech)
 
 
 

– – – – Wer jetzt nicht tanzt
 

“Wer jetzt nicht tanzt, der ist selber schuld,/ unterm Confetti–Regen./ Das wirbelt im warmen, weichen Wind,/ wehr dich nicht l&aum;nger dagegen./ Die bunten Schnipsel kann man nicht mehr/ wieder zusammenkleben./ Du hast doch früher immer gesagt:/ so kunterbunt ist das Leben.

 

Wer jetzt nicht tanzt, der ist selber schuld./ Es dreht sich der Platz mit den Leuten/ langsam und in den Himmel hinein./ Der größte Star aller Zeiten/ aus den Slums von Port–au–Prince/ läßt seine Stimme schäumen;/ das klingt so schön nach Befreiung/ so kann man so gut dabei träumen.

 

Die Würstchenbuden drehen sich mit/ und alle Zeitungsverkäufer./ Die Kinder schweben an Luftballons,/ der Fixer tanzt mit dem Säufer./ Der Skinhead tanzt mit der Türkenbraut,/ und alle lachen und reden./ Hinter der Skyline von Babylon, da/ singt der Sänger, liegt Eden.”

 

Franz Josef Degenhardt

 
 
 
 
 
 
Weitere Informationen:
 
www.kulturmaschinen.com/        
 
Kulturmaschinen: Leander Sukov  
 
Facebook: Franz Josef Degenhardt
Facebook: Peggy Parnass         
 
 
Autorenbetreuung:
ulrike.ehlert@kulturmaschinen.com
 
Vita (PDF): Vita Sukolov (596 KB)
 
 
 
 
DaunenArena
 
Autorenlesebühne in der Galerie bauchhund,
 
Schudomastraße 38, 12055 Berlin (Rixdorf)
S-Bahn Sonnenallee, Bus M41
 
— jeden dritten Donnerstag im Monat —
 

 

 

 

Fotos: HD Seibt, 2013

 
 
 
 
 

Plastik

 
 
7. Dezember 2013 bis 11. Januar 2014

 
 
 

Foto & Layout: HD Seibt, 2013
 
 
PLASTIK
 
aus dem Stand in alle Richtungen
 
Plastik/Skulptur/Installation
 
 
7. Dezember 2013 bis 11. Januar 2014
 
Vernissage: 6. Dezember 20Uhr
 
 

Adler A.F. / Alex Oberhoff / Bob Rutman / Christian
Hasucha / Daniela Davino / Edin Bajric / Emma Grün /
Ernst J. Petras / Fátima Montero / Irene Hoppenberg /
Lauren Chipeur / Line Claudius / Luis Alhama / Matt
Grau / Morelli / Muharrem Batman / Oliver Rednitz /
Raimondo Castronuovo / Stefan Riebel / Ute Faber

 
 
in Zusammenarbeit mit:
 

 
 
 

PLASTIK
aus dem Stand in alle Richtungen – (video):

 

FOTOs: HD Seibt

Kamera | Montage: Dirk Steglich
Gitarre: Mikaele Pellegrino
Kurator: Christoph agi Böhm

 

 

 

 

 

 

Fotos: HD Seibt, 2013

 

 

 

Fotos: Petrov Ahner, 2013